Agnodike

Agnodike  3. Jahrhundert v. Chr. ist wahrscheinlich die erste Ärztin der Antike, die als Gynäkologin gearbeitet hat.

 

 

wann? 3. Jahrhundert v.Chr. ............ wo? Athen/Griechenland

wie?

Sie ist bekannt aus einem Bericht bei Hyginus Mythographus. Demnach war sie Athenerin und konnte zunächst ihre Fähigkeiten nur geheim oder in Männerkleidung erwerben und anwenden. 


In Athen war es zu Lebzeiten von Agnodike Weibern und Sklaven verboten, die Heilkunst auszuüben. Als Frau konnte Agnodike als Medizinerin damit nicht arbeiten, noch nicht einmal den gewünschten Beruf erlernen. Auch die Geburtshilfe blieb den Frauen verwehrt. Agnodike verkleidete sich daher als Mann und ging bei dem berühmten alexandrinischen Arzt Herophilos von Chalkedon (um 290 v. Chr)  in die Lehre.

 

Ihre Verkleidung als Mann hielt Agnodike auch als praktizierende Ärztin aufrecht. Dabei war sie in Athen so erfolgreich, ihr Ruf verbreitete sich rasch unter den Bürgerinnen der Stadt. Dies weckte den Missgunst und den Neid der anderen Ärzte, die Agnodike anzeigten. Der Vorwurf lautete auf Verführung der Patientinnen. Um der Anklage zu entgehen musste Agnodike ihre Verkleidung als Mann aufgeben und sich als Frau offenbaren. Nun stand der Ärztin eine Anklage wegen Vorspiegelung falscher Tatsachen und Praktizieren als Frau bevor. Für ihre missgünstigen und neidischen Kollegen scheinbar ein Glücksfall, es kam zur Anklage beim obersten Gerichtshof in Athen. Bei einer Verurteilung drohte Agnodike die Todesstrafe.

Gerichtsverhandlung gegen Agnodike

Am Tag der Gerichtsverhandlung demonstrierten nun die Frauen Athens und sendeten eine Abordnung zum Areopag. Sie drohten damit, ihre Männer zu verlassen, sollte es zu einer Verurteilung der beliebten Ärztin kommen. Da die Richter die Leistung der Agnodike als Ärztin anerkannten, kam es zu keiner Verurteilung. Die Gesetze wurden geändert. Freigeborenen Frauen wurde die Geburtshilfe und Heilkunst erlaubt, sowohl das erlernen als auch das praktizieren. Allerdings gab es weiterhin Beschränkungen, so durften Frauen nur Frauen behandeln.

 

Weitere Informationen: Bücher, Filme, Hörbuch, etc.