Die Schamanin von Dürrenberg

M. Dashu von SuppressedHistoriesArchives: "Schamanin von Bad Dürrenberg, mit rekonstruierten Insignien"
M. Dashu von SuppressedHistoriesArchives: "Schamanin von Bad Dürrenberg, mit rekonstruierten Insignien"
Vor rund 8000 Jahren wurde eine Schamanin im heutigen Bad Dürrenburg, Deutschland begraben. Sie wurde ehrfurchtsvoll mit einer 30 cm dicken Schicht aus rotem Ocker bedeckt. Sie humpelte wahrscheinlich aufgrund einer Unregelmäßigkeit in ihrem ersten Halswirbel.

Ihre Insignien: eine Kopfbedeckung mit zwei Hirschgeweihen, mehrere Wildschwein-Stoßzähne, 16 Hirsch Schneidezähne, 3 Schildkrötenpanzer, 2 Kranich Knochen, und eine Vielzahl von Schalen, Nadeln, Messern und Mikroklingen. 120 Süßwassermuscheln; und Nähnadeln aus
Knochen, Messer aus Feuerstein, eine Geweih Hacke, und ein Kran-Knochenbehälter mit 31 Microlithen.
 

Die Schamanin von Dürrenberg ist die älteste bekannte Bestattung in Sachsen-Anhalt.

 

Schamanin von Dürrenberg

wann? vor 8700 bis 9000 Jahren................wo? Bad Dürrenberg in Deutschland

wie?

Im Kurpark von Bad Dürrenberg wurde 1934 bei Bauarbeiten ein sensationeller Fund gemacht – das Grab einer Frau.  

 

Vor ca. 8000 Jahren wurde sie hockend, mit einem Kind im Schoß, begraben. Die Einbettung in eine dicke Schicht Rötelerde, die ungewöhnlich reichen Grabbeigaben und anatomische Besonderheiten (Halswirbelanomalie) der Urahnin, welche Trancezustände wahrscheinlich machten, bringen die Archäologen zu einer Erkenntnis:  Bei dieser Frau handelt es sich um eine Grenzgängerin zwischen Menschen- und Geisterwelt, also einer Schamanin.

 

Als Grabbeigaben fand man ein Beil, Pfrieme zur Netzherstellung, gelochte Wildschweinhauer, Ur- und Wisentschneidezähne, Rehschädel mit Geweih, Steinwerkzeuge (Mikrolithen),  sowie Retuscheur (zum Klingenschlagen). Diese Beigaben lassen auf ein hohes soziales  Ansehen schließen. Jedoch sind nicht nur die Grabbeigaben bemerkenswert, auch ihre Körpergröße sie war mit 164 cm in ihrer Zeit sehr groß, haben sie außergewöhnlich erscheinen lassen.

Weitere Informationen: Bücher, Filme, Hörbuch, etc.

Literatur

  • V Geupel: Das Rötelgrab von Bad Dürrenberg, Kr. Merseburg. In: J.Herrmann (Hrsg.): Archäologie als Geschichtswissenschaft (= Schriften zur Ur- und Frühgeschichte. Bd. 30). Berlin 1977, S. 101 - 110.
  • Judith M. Grünberg: Die mesolithische Bestattungen in Mitteldeutschland.. In: Harald Meller (Hrsg.): Katalog zur Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Bd. 1, Halle Saale 2004, S. 275–291.
  • Martin Porr: Grenzgängerin – Die Befunde des mesolithischen Grabes von Bad Dürrenberg. In: Bernd Beispiel (Hrsg.): Katalog zur Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Bd. 1, Halle Saale2004, S. 291–300.

 

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